Absicherungen für Gründer – Was ist wichtig?

Wenn Sie sich mit einem eigenen Unternehmen selbstständig machen, müssen Sie die verschiedensten Faktoren bedenken. Neben einer guten und praktikablen Geschäftsidee sowie weiteren Aspekten gehören dazu Maßnahmen zur Absicherung. Hier bekommen Sie einen Überblick, was wichtig und notwendig ist.
 

Warum sind Absicherungen für Gründer wichtig?

Zunächst sollten Sie sich als Gründer bewusst machen, warum die verschiedenen Möglichkeiten zur Absicherung für Sie eine zentrale Bedeutung haben. So finden Sie eine Basis für eine intensive Beschäftigung mit dem Thema – schließlich benötigt die Suche nach dem passenden Schutz in verschiedenen Bereichen ein wenig Aufwand. Die zentralen Vorteile, die Ihnen die Absicherungen bieten, liegen dabei allen voran in:

  • einem entspannteren Agieren und Arbeiten im Alltag,
  • dem Schutz des Unternehmens
  • sowie dem Schutz Ihres Privatvermögens und der Gewährleistung Ihrer langfristigen privaten Pläne.


Entspanntes Arbeiten und tatsächlicher Schutz des Unternehmens

Grundsätzlich gilt, dass Sie mit einem bereits zu Beginn der Gründung implementierten umfangreichen Schutz um einiges entspannter agieren und arbeiten können. Das liegt vor allem daran, dass Sie nicht bei jedem Schritt die möglichen Konsequenzen, die Ihr Handeln ohne diese Absicherung haben könnte, bedenken müssen und auf unvorhergesehene Ereignisse vorbereitet sind.

Neben diesem gefühlten Faktor spielt außerdem der tatsächliche Schutz des Unternehmens eine wichtige Rolle. So können Sie durch verschiedene Absicherungen vermeiden, dass es zu hohen Haftungszahlungen an Dritte oder zu Ausgaben aufgrund von anderen Umständen wie der Beschädigung der Firmenräumlichkeiten kommt.

Im Ernstfall kann dies je nach Höhe des Schadens Ihren Betrieb sogar vor einer Insolvenz bewahren, wenn der fällige Ersatz das aktuelle Budget Ihrer Firma übersteigt. Das gilt vor allem in der Startphase, da die finanziellen Mittel hier oftmals knapp sind und daher besonders überlegt eingesetzt werden müssen.
 

Schutz für Ihren privaten Bereich

Darüber hinaus gewährleisten einige der Absicherungen umfangreichen Schutz für Sie als Privatperson. Das gilt vor allem hinsichtlich Ihres Vermögens und Ihrer finanziellen Pläne für die Zukunft.

Nicht nur im Rahmen des Jobs, sondern auch in Ihrer Freizeit können Dinge passieren, die einen negativen Einfluss auf Ihr weiteres Leben haben. Anders als festangestellte Arbeitnehmer sind Sie außerdem in einigen privaten Bereichen nicht sonderlich umfangreich abgesichert, was Sie durch einen zusätzlichen Schutz ausgleichen sollten.
 

Absicherungen gegen Ansprüche Dritter

Ein erster wichtiger Bereich, in dem verschiedene Absicherungen für Ihr Unternehmen bestehen sollten, sind mögliche Ansprüche Dritter. Solche Ansprüche können vor allem dann gestellt werden, wenn Sie oder Ihre Angestellten einen Haftungsfall verursachen. Dieser kann betreffen:

  • einen Sachschaden,
  • einen Personenschaden
  • sowie einen finanziellen Schaden.

Die Ansprüche können gegenüber Ihrem Unternehmen oder, falls das nicht möglich ist, im schlimmsten Fall an Sie als Privatperson gestellt werden (dabei spielt die Rechtsform eine Rolle, dazu gleich mehr). Zur Absicherung gegen solche Umstände sind unter anderem Versicherungen sowie die Wahl einer passenden Rechtsform eine wichtige Hilfe.
 

Versicherungen

Zu den Versicherungen, die in diesem Zusammenhang eine Rolle spielen, gehört die Betriebshaftpflichtversicherung. Diese Versicherung zahlt, wenn Sie oder Angestellte Ihres Betriebes einen Schaden am Eigentum anderer verursachen oder Personen in Ihrem Unternehmen zu Schaden kommen. Letzteres kann zum Beispiel der Fall sein, wenn ein Besucher in Ihrer Eingangshalle ausrutscht und sich dabei verletzt. Sachschäden am Eigentum von Kunden oder Partnern können auf verschiedene Weise entstehen. Falls das Risiko besteht, dass Kunden oder Partner durch das Handeln Ihres Betriebes einen finanziellen Schaden hinnehmen müssen, sollten Sie außerdem eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung haben. Das ist unter anderem dann der Fall, wenn Sie in einem bestimmten Bereich beratend tätig sind und Ihre Vorschläge zu monetären Verlusten beim Kunden führen. Unter anderem kann dies im Bereich der Steuern gegeben sein.
 

Wahl der Rechtsform

Die Wahl der Rechtsform spielt ebenfalls eine Rolle. So besteht je nach Option, für die Sie sich entscheiden, im Ernstfall über das Betriebsvermögen hinaus eine Haftung mit Ihrem Privatvermögen. Ein eingetragener Kaufmann zum Beispiel haftet umfangreich mit seinem Privatvermögen. Deutlich eingeschränkter sind Ihre Haftungspflichten vor allem bei einer GmbH, für die Sie allerdings ein Stammkapital von 25.000 Euro benötigen.
 

Absicherungen für Räumlichkeiten und Inventar

Weitere Risiken, die Sie in Ihrem Geschäftsalltag berücksichtigen müssen, sind Schäden an Ihren Betriebsräumlichkeiten sowie Ihrem Inventar. Erstere sind besonders dann relevant, wenn Sie die Büro- und Produktionsräume nicht gemietet, sondern gekauft haben. Solche Schäden können durch verschiedene Umstände verursacht werden, wozu zählen:

  • Feuer,
  • Naturereignisse,
  • Einbruch und Diebstahl
  • oder ein Rohrbruch.

Gegen solche Ereignisse können Sie ihr Inventar mit einer sogenannten Geschäftsinhaltsversicherung absichern. Falls ein entsprechender Schaden durch die genannten Faktoren auftritt, wird Ihnen die Einrichtung Ihrer Geschäftsräume zum Neuwert ersetzt. Um die Verluste abzufedern, die aufgrund einer durch einen solchen Schaden erzwungenen Pause des Geschäftsbetriebes entstehen, können Sie zusätzlich eine Betriebsunterbrechungsversicherung abschließen. Diese ersetzt Ihnen die Gewinne, die Sie im entsprechenden Zeitraum nicht erwirtschaften können. Das Firmengebäude wiederum können Sie durch den Abschluss einer Betriebsgebäudeversicherung schützen. Sie springt im Falle von Schäden durch Brand, Blitzschlag, Leitungswasser, Hagel oder Sturm ein. Zusätzlich können Sie je nach Anbieter weitere Gefahren mitversichern.
 

Absicherung durch Wissen: Beachtung verschiedener rechtlicher Rahmenbedingungen

Darüber hinaus können Sie sich absichern, indem Sie sich von Beginn an über verschiedene rechtliche Rahmenbedingungen informieren und diese entsprechend einhalten. Das sollte im Rahmen der Gründung zu den absoluten Basics gehören. Auf diese Weise können Sie vermeiden, dass verschiedene Arten von Haftungsfällen oder Problemen überhaupt erst auftreten.
 

Datenschutz und Steuern

Die Beispiele für die Relevanz dieses Schrittes sind vielseitig. Allgemein sollten Sie sich über die Bereiche Steuern und Datenschutz informieren und im besten Fall durch einen Experten beraten lassen. Die Bedeutung von Letzterem hat durch die Datenschutzgrundverordnung, die seit dem Jahr 2018 gültig ist, stark zugenommen.

Für das Thema Steuern sollten Sie von Beginn an einen Steuerberater engagieren, der sich hinsichtlich dieses Bereiches um die Belange Ihres Unternehmens kümmert. Abgesehen von der Richtigkeit Ihrer Angaben können Sie dadurch außerdem an vielen Stellen Ausgaben sparen.
 

Branchenspezifische Rahmenbedingungen

Je nach Sparte, in der Sie tätig sind, können womöglich weitere Gesetze und Vorschriften gelten. Das ist zum Beispiel in besonderem Maße in der Gastronomie sowie der Lebensmittel- und Arzneimittelherstellung der Fall. Hier sollten Sie sich ebenfalls von Experten beraten lassen und die Regelungen bis ins Detail kennen. In vielen Fällen kann es sinnvoll sein, sich noch einmal beim zuständigen Amt zu informieren. Womöglich müssen Sie außerdem eine kurze Schulung durchlaufen, bevor Sie in dem entsprechenden Segment starten können.
 

Private Absicherungen für Gründer

Neben den Absicherungen für das Unternehmen sollten Sie als Gründer wichtige Versicherungen im privaten Bereich haben. Zu den relevantesten Absicherungen gehören in diesem Zusammenhang:

  • die Krankenversicherung,
  • Vorsorge für die Rente,
  • die Berufsunfähigkeitsversicherung
  • sowie Absicherungen für den Sterbefall.


Krankenversicherung und Rentenversicherung

Die Krankenversicherung ist eine Pflichtversicherung. Das gilt für Angestellte und Selbstständige. Letztere haben die Möglichkeit, sich privat zu versichern oder alternativ freiwillig bei einer gesetzlichen Krankenkasse abzusichern. Beides hat gewisse Vor- und Nachteile, weshalb Sie sich vor dem Abschluss eines Vertrages umfassend informieren sollten. Eine Pflicht zur Rentenversicherung besteht für Selbstständige nur in bestimmten Branchen. Sind Sie von dieser Pflicht nicht betroffen, sollten Sie sich nach anderen Möglichkeiten umschauen, Ihr Auskommen im Alter zu sichern. Unter anderem können dabei Anlagen wie ETFs eine Rolle spielen.
 

Berufsunfähigkeit und Absicherungen für den Sterbefall

Darüber hinaus sollten Sie sich gegen verschiedene unvorhergesehene Ereignisse absichern. Dazu gehört zum Beispiel eine Berufsunfähigkeit aufgrund einer Krankheit oder eines Unfalls. In diesem Fall kann eine Berufsunfähigkeitsversicherung dabei helfen, dass Sie Ihren Lebensstandard bis zu einem gewissen Grad aufrechterhalten können.Durch einen Unfall oder eine Krankheit kann im Extremfall der Tod eintreten. Für diese Situation sollten Sie Ihre Angehörigen absichern. Zunächst ist dies mit einer privaten Sterbegeldversicherung möglich, die die umgehenden Aufwendungen abfedert, die Ihre Verwandtschaft für eine Beerdigung aufbringen muss. Je nach Anbieter und konkretem Vertrag kann die entsprechende Versicherungssumme vier- oder fünfstellig sein. Des Weiteren können Sie eine Risikolebensversicherung abschließen. Diese Art der Absicherung zahlt den Hinterbliebenen eine zuvor festgelegte Summe aus, die das wirtschaftliche Auskommen der Familie garantieren soll.
 

Fazit

Im Rahmen der Gründung Ihres Unternehmens sollten Sie sich um verschiedene Absicherungen kümmern. Diese sollten unter anderem für Haftungsfälle oder Schäden am Inventar und Gebäude bestehen. Darüber hinaus ist es wichtig, dass Sie im privaten Bereich ebenfalls einen ausreichenden Versicherungsschutz haben. Dadurch sind Sie und Ihre Familie gegen vielerlei unvorhergesehene Ereignisse abgesichert.

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