Die Geschäftsfinanzen optimieren: So schaffen Sie für Ihr Gewerbe eine solide Grundlage

Mit der Anmeldung eines Gewerbes treten zahlreiche organisatorische Fragen auf den Plan. Eine gesetzeskonforme und effiziente Organisation der Finanzen nimmt dabei einen hohen Stellenwert ein. Neben rechtlichen Rahmenbedingungen stehen dabei vor allem praktische Aspekte im Vordergrund. Die Unternehmensfinanzen sollten wohl geordnet und im laufenden Betrieb jederzeit übersichtlich zu verwalten sein. Wer die finanzielle Seite seiner Unternehmung von Anfang an auf eine gute Basis stellt, profitiert nach der Gewerbeanmeldung langfristig davon.
 

Geschäftliches und Privates trennen: Wann ist ein Geschäftskonto sinnvoll?

Eine strikte Trennung der privaten und geschäftlichen Finanzen hat viele Vorteile. Sie erleichtert die Buchhaltung und schafft die nötige Transparenz, um jederzeit den Überblick über die Wirtschaftlichkeit des Gewerbes zu behalten. Ein separates Geschäftskonto ist ein wichtiger organisatorischer Schritt für die Verwaltung aller geschäftsbezogenen Finanzthemen.

Nach deutschem Unternehmensrecht geht mit der Anmeldung eines Gewerbes nicht generell die Pflicht zur Eröffnung eines Geschäftskontos einher. Je nachdem, welche Rechtsform für ein Unternehmen gewählt wird, kann es dennoch erforderlich sein, ein separates Geschäftskonto zu führen, um die rechtlichen Rahmenbedingungen einzuhalten.

Für Selbstständige, Freiberufler und die meisten Formen der Personengesellschaften ist ein Geschäftskonto vom Gesetzgeber nicht vorgeschrieben. Das gilt vor allem für die GbR, die OHG, die KG, die GmbH und Co. KG und die PartG. Anders sieht es bei Kapitalgesellschaften wie der GmbH, der UG, der AG und der KGaA aus. Hier zählt der Nachweis eines rechtsgültig eröffneten Geschäftskontos zu den Voraussetzungen für die Gründung.

Unabhängig von den gesetzlichen Vorgaben im Zusammenhang mit der gewählten Rechtsform für die Unternehmensgründung kann die Führung eines Geschäftskontos die Kooperation mit den zuständigen Banken erleichtern. Einige Banken und Finanzdienstleister sehen eine separate Kontoführung als Voraussetzung für bestimmte Transaktionen in der Zusammenarbeit mit Unternehmerinnen und Unternehmern. Ob die Führung eines Geschäftskontos die Grundlage einer Kooperation bildet, ist in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen der meisten Banken verankert.

Auch wenn ein Geschäftskonto aufgrund der Rechtsform des Unternehmens und der Art und des Umfangs der unternehmerischen Tätigkeit nicht notwendig erscheint, raten Unternehmensberater und Finanzexperten bereits bei der Existenzgründung zu einer strikten Trennung von geschäftlichen und privaten Finanzen durch ein professionelles Geschäftskonto. Für Freiberufler und Kleinunternehmer gibt es kostenlose Varianten, die eine professionelle Finanzplanung unterstützen, ohne das Budget zusätzlich zu belasten.


Um die passende Lösung für ihre unternehmerischen Finanzen zu finden, sollten Gründerinnen und Gründer sich bereits in der Planungsphase verschiedene Geschäftskonten im Vergleich ansehen und einen Finanzpartner wählen, der zu ihrem Businessplan und ihren Wachstumsplänen für die Zukunft passt.

 

Diese Funktionen machen ein Geschäftskonto zum soliden Finanzmanagementtool

Geschäftskonten bieten heute viel mehr als nur die Möglichkeit, Geld bei einer Bank zu hinterlegen und finanzielle Transaktionen durchzuführen. Die Dienstleistungen moderner Banken haben sich an die immer komplexer werdenden Anforderungen von Privat- und Geschäftskunden angepasst. Im Zeichen des digitalen Wandels in der Finanzbranche ist Banking nahezu vollständig in den virtuellen Raum abgewandert. Finanzdienstleister bieten ihren Kunden umfangreiche digitale Dienstleistungen, die ihre Services unabhängig von zeitlichen und räumlichen Faktoren machen.

Ein breites Spektrum an digitalen Bankingfunktionen ist in der immer digitaler ausgerichteten Arbeitswelt unerlässlich geworden. Für Gründerinnen und Gründer lohnt es sich darüber hinaus, einen genauen Blick auf die angebotenen Funktionen zu werfen, die sie mit ihrem Geschäftskonto nutzen können. Die Möglichkeiten sind vielfältig und können von Anbieter zu Anbieter stark variieren. Was einen echten Mehrwert für die Unternehmensprozesse bietet, hängt vom unternehmerischen Konzept und der Geschäftsidee ab.
 

Das Geschäftskonto unterstützt vielfältige Zahlungsmöglichkeiten

Eine große Auswahl an flexiblen und zugleich sicheren Zahlungsmöglichkeiten ist zu einem Qualitätsmerkmal im internationalen Wettbewerb geworden. Unternehmen können sich durch ein breites Angebot an Zahlungsmöglichkeiten von der Konkurrenz abheben und ihren Kundinnen und Kunden ein Plus an Service bieten.

Gründerinnen und Gründer sollten deshalb bereits bei der Eröffnung eines Geschäftskontos darauf achten, dass das Produkt vielfältige Zahlungsmöglichkeiten unterstützt, darunter Überweisung, Lastschrift und die Kooperation mit seriösen Zahlungsdienstleistern wie PayPal oder Klarna.
 

Das Geschäftskonto arbeitet mit Karten

Für eine gleichzeitig flexible und transparente Verwaltung von wirtschaftlichen Transaktionen sollte ein Geschäftskonto die Verwendung von Kredit- und Debitkarten unterstützen. Die Verwendung verschiedener Kartensysteme unterstützt die Kontrolle und Verwaltung von Geschäftsausgaben.

Der digitale Wandel hat dazu geführt, dass virtuelle Kredit- und Debitkarten im Trend liegen. Diese können für Online-Zahlungen ausgestellt werden und sind meist ohne große zeitliche Verzögerung nutzbar. Viele moderne Finanzdienstleister bieten diesen zusätzlichen Service für Geschäftskonten bereits an.
 

Das Geschäftskonto ermöglicht die Verwaltung von Unterkonten

Je umfangreicher die geschäftliche Tätigkeit wird, desto unübersichtlicher können die Finanzen werden. Ein Geschäftskonto, das die Verwaltung vieler Unterkonten unterstützt, erleichtert Unternehmerinnen und Unternehmern die Trennung in verschiedene Transaktionskategorien und sorgt so für mehr Ordnung und Übersichtlichkeit im gesamten Finanzmanagement.

Die Führung mehrerer Unterkonten ist darüber hinaus eine gute Vorbereitung für die Buchhaltung und kann die Grundlage für ein digital gestütztes Rechnungswesen bilden.
 

Das Konto unterstützt mit einem effizienten Belegmanagement

Die lückenlose und transparente Verwaltung von Belegen ist eine wichtige Vorbereitung für die Buchhaltung eines Unternehmens. Ein gutes Geschäftskonto unterstützt zusätzliche Funktionen, mit denen es möglich ist, Belege zu erfassen, zu verwalten und zu sortieren. Damit kann bereits über die allgemeine Kontoführung ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer rechtskonformen Buchhaltung unternommen werden.
 

Das Konto unterstützt bei der Rechnungsverwaltung

Ebenso wichtig wie die Verwaltung von Belegen ist die Administration in der Rechnungslegung. Serviceorientierte Geschäftskonten bieten ihren Nutzerinnen und Nutzern zusätzliche Funktionen, die dabei unterstützen, Rechnung zu erfassen, zu verwalten und Zahlungseingänge und -ausgänge zu überwachen. Dieser Service, der Unternehmerinnen und Unternehmer dabei unterstützt, ihren finanziellen Verpflichtungen pünktlich nachzukommen und gleichzeitig ihren Außenstände im Blick zu behalten, kann den Cashflow eines Unternehmens stärken und damit zu einem wertvollen Baustein für das Liquiditätsmanagement werden.
 

Das Geschäftskonto verfügt über eine integrierte Buchhaltungssoftware

Eine gute Buchhaltung ist unverzichtbar für das Finanzmanagement eines Unternehmens. Ein Geschäftskonto, das die Führung verschiedener Unterkonten ermöglicht, dient häufig auch als Vorbereitung für die Buchhaltung.

Eine Funktion, die viele Prozesse verknüpft und die Finanzverwaltung effizient gestaltet, ist ein Geschäftskonto mit integrierter Buchhaltungssoftware. Mit dieser Verknüpfung ist es möglich, direkt über das Geschäftskonto Geschäftsvorfälle zu erfassen, Einnahmen und Ausgaben zu verwalten und den buchhalterischen Konten zuzuordnen, sowie eine Gewinn- und Verlustrechnung und bei Bedarf eine vollständige Bilanz zu erstellen.

Alternativ sollte das Geschäftskonto zur Vereinfachung der buchhalterischen Prozesse über eine Schnittstelle zu der im Unternehmen verwendeten Buchhaltungssoftware zur Verfügung stellen. Ideal ist auch eine direkte Schnittstelle zu einem Steuerberater, sofern das Unternehmen eine entsprechende Dienstleistung in Anspruch nimmt, sowie zum Finanzamt zur elektronischen Übermittlung aller buchhalterisch relevanten Unterlagen.
 

Das Geschäftskonto unterstützt bei der Steuererklärung

Viele Geschäftskonten enthalten zusätzliche Optionen, mit denen die Zahlungsvorgänge, das Belegmanagement, die Rechnungsverwaltung und die vorbereitende Buchführung zu steuerlichen Zwecken weiterverarbeitet werden können. Hilfreiche Tools sind vorbereitende Arbeiten zur Berechnung und Einreichung der Steuer, die konkrete Erstellung der Umsatzsteuervoranmeldung und der jährlichen Steuererklärung sowie eine digitale Schnittstelle zum Finanzamt, über die die erforderlichen Steuerunterlagen direkt übermittelt werden können.
 

Das Geschäftskonto integriert Funktionen für die Lohnbuchhaltung

Wenn das Unternehmen wächst und sich ein Mitarbeiterstamm entwickelt, kann die Verwaltung von Löhnen und Gehältern komplexer werden. Viele Geschäftskonten bieten zusätzliche Funktionen, mit denen die Lohnbuchhaltung automatisiert werden kann und die Löhne und Gehälter für Mitarbeitende ausbezahlt und verwaltet werden können. Eine integrierte Lohnbuchhaltung garantiert kurze Arbeitsprozesse, eine geringere Fehlerquote durch Datenübertragungen und eine zeit- und kosteneffiziente Abwicklung dieses wichtigen Themas.
 

Die Abrechnung von Reisekosten ist direkt über das Geschäftskonto möglich

Beinhaltet die unternehmerische Tätigkeit viele Reisen oder auswärtige Termine, kann es effizient und wirtschaftlich sein, wenn die Reisekostenabrechnung und die Verwaltung von Speseneingängen und -ausgängen direkt über das Geschäftskonto erfolgen kann. Mithilfe von entsprechenden Unterkonten können Ausgaben und Erstattungen transparent und übersichtlich verwaltet werden und direkt für die Buchhaltung und die Steuererklärung weitergenutzt werden.

 

Fazit

Welche Funktionen für den individuellen Geschäftsalltag unbedingt erforderlich sind und welche zusätzlichen Features eher überflüssig sind, hängt von der Größe und Komplexität des Unternehmens und den täglichen Arbeitsprozessen ab.

Je umfangreicher die Konditionen sind, die ein Geschäftskonto unterstützt, desto höher sind die zusätzlichen Kosten. Gründerinnen und Gründer, die im Rahmen der Gewerbeanmeldung ein Geschäftskonto eröffnen, aber Kosten sparen möchten, können sich zunächst für eine kostenlose oder günstige Basisvariante entscheiden, die die Option bietet, nach und nach weitere kostenpflichtige Funktionen hinzuzubuchen.

So wächst das Geschäftskonto mit dem Unternehmen und ist auch in Zukunft allen Herausforderungen des Geschäftsalltags gewachsen.

 

Wichtig: Was ändert sich bei meiner Krankenversicherung nach der Gewerbeanmeldung?

Im Zuge Ihrer Gewerbeanmeldung sollten Sie sich nun zeitnah um Ihre Krankenversicherung kümmern. Als Selbstständiger sind Sie nicht mehr automatisch Pflichtmitglied in Ihrer gesetzlichen Krankenkasse und müssen sich dort auf Antrag befreien lassen. Die Beiträge werden nun nach Ihrem Einkommen erhoben. Die Kosten belaufen sich im Jahr zwischen...

 

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